Blomberg

Der Berg für alle Jahreszeiten – Sport-Arena Blomberg

Wer den Blomberg rodelt, der weiß, dass er fast nie alleine ist. An Wochenenden mit zumindest etwas Schnee und gutem Wetter muss man früh da sein, wenn man noch einen Parkplatz an der Talstation direkt an der Blomberg-Bahn bekommen will.

Für die Beliebtheit gibt es mehrere Gründe: Neben den für viele Touren zutreffenden wie einem Lift sind dies vor allem die relative Nähe zu München und der Ruf eines „Sportbergs“. Den genießt der Blomberg wegen eines Skigebietes, gleich zweier Sommer-Rodelbahnen, einem Hochseilgarten und als Wiege des Bockerl-Sports ganzjährig.

Aber die Strecke ist grundsätzlich, das heißt: bei ordentlicher Pistenpräparation, auch wirklich schön. Es gibt kaum „Schleich-Passagen“, etliche Drift-Kurven und trotzdem kaum eine Stelle, die wirklich gefährlich wäre. Wie so häufig liegt ganz nahe bei den Vorteilen auch der Nachteil: Richtig Spaß macht dieser Berg nur dann , wenn nicht allzu viel los ist. Nicht so sehr, weil er dann überfüllt wäre und man nicht überholen könnte. Aber die Bahn ist dann irgendwann nur noch eine Mischung aus Eis-Passagen und „Berg-und-Tal-Bahn“.

Gleiten und Rutschen

Die Fahrt vom Blomberg beginnt gleich bei der Bergstation der Blombergbahn. Nach etwa 20 Metern setzt man sich auf seinen Rodel und los gehts. Schon hier, am Beginn der Strecke, wird klar, warum diese Strecke bei schlechten Bedingungen – sehr kalt, starke Frequentierung und hierfür nicht ausreichende Präparation – den Ruf einer Berg-und-Tal-Bahn genießt. Lässt man es laufen, springt man gleichsam von Kuppe zu Kuppe und muss sich schon sehr gut auf seinem Gerät festhalten, Fährt man eher betulich, bleibt man stehen. Das gilt freilich nur für den leider nicht so seltenen Fall, dass die Blomberg-Bahn mit ihrer Strecken-Pflege dem Ansturm der Rodler nicht gewachsen ist.

Nach etwa 150 Metern macht die Bahn eine Linkskurve. Hier sollte man möglichst viel Geschwindigkeit mitnehmen, da es kurz danach leicht bergauf geht und der Rodel stehen bleibt. Aber auch wenn man sehr schnell unterwegs ist, muss man etwa fünf Minuten gehen, bis der Weg sich teilt und man linker Hand, etwas höher gelegen, das Blomberghaus sieht.

Die Rodelbahn geht hier rechts ab und ist bereits nach den ersten Metern sehr schnell. Da der Weg kaum zwei Meter breit und talseitig mit entlang der Strecke liegenden Baumstämmen begrenzt ist, empfiehlt sich hier beherrschte Fahrweise. Ein Überholen ist dort kaum möglich. Nach etwa 600 Metern kommt die erste richtige Haarnadelkurve; danach wird die Strecke breiter und meist flotter, da die „Berg-und-Tal-Wahrscheinlichkeit“ hier nicht mehr so groß ist wie weiter oben. Jetzt geht es flott voran und 300 Meter später kommt die erste von mehreren Drift-Kurven, die mit hohem Tempo genommen werden können – sofern man die Kurven-Technik beherrscht. Nachdem man die Seilbahn das dritte Mal gekreuzt hat, gibt es noch einmal ein wirklich sehr kurzes Wander-Stück. Dann erreicht man die Mittelstation. Ab hier ist es nur noch ein kurzes Stück bis zur berüchtigten „Tölzer Kurve“, die bei vereister Bahn tatsächlich unfahrbar ist (auch für Rodel-Freaks wie uns) weshalb diese Passage nicht selten gesperrt ist – eine Umleitung ist vorhanden. Die Kurve ist deshalb so problematisch weil das Stück davor nicht nur steil ist sondern sich bei entsprechenden Bedingungen – siehe oben – in einen einzigen, gigantischen Eisblock verwandelt. Würde man hier ungebremst hinunterfahren, wäre bei der sich anschließenden „Tölzer Kurve“ (eine scharfe linke) der Abflug in die darunter stehenden Nadelbäume unvermeidlich..

Hat man diese legendäre Passage hinter sich gelassen, geht es über zwei, drei sanfte Kurven mit angenehmem Tempo bis zur Talstation bergab.

 

Hin und Weg

Auto

Ab München: 70 Km – ca. 60 Minuten

Ab Rosenheim: 60 Km – ca. 60 Minuten

Ab Innsbruck: 85 Km – ca. 105 Minuten

Ab Salzburg: 135 Km – ca. 100 Minuten

A95 (Garmischer Autobahn) bis Ausfahrt Sindelsdorf – B 472 Richtung Bad Tölz – durch Bad Heilbrunn – Parkplatz der Blombergbahn befindet sich unmittelbar rechts von der Straße. Bei Überfüllung gibt es weiteren Parkplatz auf der anderen Straßenseite. Alternativmöglichkeit ab München: Landstraße (B11) über Grünwald, Wolfratshausen, Königsdorf.

Bahn

Die Bayerische Oberlandbahn (BOB) fährt von München Hbf stündlich direkt nach Bad Tölz. Ab da RVO-Bus Nr. 9612 Richtung Kochel, Haltestelle Blombergbahn (Fahrtdauer ab M. Hbf 1,12Std) Verbindung unter www.bahn.de

 

Essen und Trinken

Für Freunde des Schweinsbratens ist das Blomberghaus eine ganz hervorragende Gelegenheit, ihre Leidenschaft auszuleben: Eine sehr feine Soße, mürbes, geschmackvolles Fleisch und das zu einem moderaten Preis. Die Wirtschaft selber hat zwar nichts mehr von einer Berghütte und sieht auch sonst eher nüchtern aus, aber der Blick von hier ist bei klarem Wetter reizvoll. Selbst wer nicht zu den Tieressern gehört, für den lohnt sich ein Besuch der Bergwirtschaft. Der Kaiserschmarrn ist ein Gedicht – nicht zu süß, mit der richtigen Konsistenz und leicht karamellisiert.

 

Charakter und Besonderheiten

Sehr viel bequemer als auf den Blomberg kann man kaum auf einen anderen „richtigen“ Rodel-Berg kommen: Der Parkplatz liegt direkt an der Blombergbahn und die wiederum fährt bis unmittelbar zum Einstieg der Rodelpiste.

Wie bei fast allen Bahnen, die mit einem Lift erreichbar sind, bietet auch der Blomberg die Alternativ-Möglichkeit, zu Fuß zu gehen. Im unteren Teil der Bahn ist dies auch relativ unproblematisch, spätestens im oberen Drittel wird dies wegen des sehr schmalen Weges gerade bei den flotteren Passagen nicht ganz ungefährlich. Abgesehen davon gibt es nach unserem Dafürhalten schönere Wanderungen als die auf den Blomberg. Möchte man dennoch aus eigener Kraft hinaufkommen, so bietet sich die Route an, die etwa fünfzig Meter rechts von der Talstation beginnt und getrennt von der Rodelbahn verläuft. Das ist in jedem Fall sicherer. Wer aber Lifte aus ideologischen oder sonstigen Gründen nicht grundsätzlich ablehnt, sollte hier die Aufstiegshilfe in Anspruch nehmen.

 

 

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