St. Martin

Ein Berg für die Familie mit königlichem Aublick

Für Anfänger und Familien geeignet – trotzdem ist die Abfahrt von der St. Martins Hütte am Kramer bei Garmisch-Partenkirchen keine fade Angelegenheit. Nach ein zwei Serpentinen zu Beginn – hier ist starkes Bremsen dringend angeraten – führt die Bahn in leichten Kurven und konstanten Gefälle über den Garmischer Sonnenberg hinab. Absteigen muss man erst im Tal. Die nötige Vorsicht ist trotzdem geboten, schließlich dient der Weg auch als Aufstieg zur Hütte und so gehört die Bahn nicht den Rodlern alleine. Außerdem muss die Hütte zweimal am Tag mit Frischwassser versorgt werden. Die Wirtin warnt ihre Gäste allerdings immer rechtzeitig vor dem Einsatz der Fahrzeuge. Beliebt bei den Einheimischen ist St. Martin vor allem für den grandiosen Ausblick über Garmisch-Partenkirchen an sonnigen Tagen.

Ausblick von St. Martin auf die Ortsteile Garmisch (rechts) und Partenkirchen.

Rodeln geht sogar bei Föhn: Terrasse vor der Martinshütte mit Panorama-Blick

 

Gleiten und Rutschen

Der Aufstieg beginnt unmittelbar im Ortsteil Garmisch an der Bayernhalle in der Brauhausstraße. Nach wenigen hundert Metern auf dem Wanderweg kreuzt man den Kramerplateauweg. Wer sich nicht auskennt sollte an dieser Stelle auch einen Blick auf die Wegweiser nicht vergessen, um nicht falsch abzubiegen. Grundsätzlich gilt beim Aufstieg zu St. Martin „Augen auf!“, denn der Weg hinauf ist gleichzeitig die Rodelpiste. Wer Unfällen vorbeugen will, nutzt den Wegesrand im Gänsemarsch und blockiert die Piste nicht unnötig durch Gruppengespräche. Dafür gibt es in regelmäßigen Abständen Holzbänke.

Erholungspause auf der Sonnenterasse vor der Abfahrt.

Soooo schön hier – fast zu schade zum Runterrodeln…

Dort ist das rasten auch viel gemütlicher. Nach der Kreuzung führt der Weg durch den Wald, Verlaufen ist nun nicht mehr möglich. Nach ca. 45 Minuten, Couch-Potatoes benötigen dafür eher eine Stunde, ist das Ziel erreicht. Die Sonnenterasse von Wirtin Sabine Scherer auf 1040 Metern Höhe mit Blick über den Olympiaort.

 

Die Sonnenterasse von St. Martin am Grasberg.

Das Wetter passt: Pause auf der Sonnenterrasse

Die Abfahrt beginnt flott und mit Serpentinen. Hier gilt es vor den Kurven rechtzeitig und stark zu bremsen, denn schließlich kommen zu jeder Tageszeit Fußgänger entgegen. Gegenseitige Rücksichtnahme versteht sich dabei von selbst. Sind die ersten strengen Kurven gemeistert, beginnt der schönste Abschnitt. Leichte Kurven und beständiges, aber nicht zu starkes Gefälle tragen den Rodler in einem Rutsch zu Tal. Bei eisigen Bahnverhältnissen ist jedoch erhöhte Vorsicht geboten. Nicht nur unaufmerksame Fußgänger können den Weg blockieren, auch der eine oder die andere zu langsame Rodlerin kann die ungezügelte Abfahrt behindern. Kommt man der Kreuzung zum Kramerplateauweg nahe, gilt es sowieso, Geschwindigkeit raus zu nehmen. An schönen Tagen tummeln sich dort Wanderer in jedem Alter. Ein kurzes Wegstück weiter zweigt dort der Weg zum Garmischer

Kinderschlittenberg ab. Auf den letzten Metern hat die Gemeinde ein Rodelverbot verhängt und das hat seinen Sinn. Denn die Strecke endet unmittelbar auf der Straße. Wer sich nicht ans Verbot halten kann und dann auch noch das Brems-Gebot nicht ernst nimmt, gerät schnell unter ein Auto.

Hin und Weg

Von München: 90 Km – ca. 70 Minuten

Von Rosenheim: 110 Km – ca. 105 Minuten

Von Innsbruck: 60 Km – ca. 85 Minuten

Von Salzburg: 180 Km – ca. 150 Minuten

Auf der A95 München – Garmisch bis zum Autobahnende und immer weiter Richtung Garmisch. Durch den Farchanter Tunnel und weiter Richtung Fernpass/Reutte.

Ca. 2 km nach dem Tunnel, bei der Bushaltestelle „Thomas-Knorr-Straße“ in die selbige scharf rechts abbiegen. Nächste links in die Friedhofstraße und bis zum Friedhof fahren, dort links und sofort wieder rechts in die Brauhausstraße, an deren Ende die Rodeltour beginnt.

Da es keinen offiziellen Parkplatz gibt bitte Rücksicht auf die Anwohner nehmen.

Essen und Trinken

Hüttenwirtin Sabine Scherer bietet in ihrer Berggaststätte einfache deftige Kost – genau was der hungrige Rodler und Bergwanderer braucht. Die stärkende Brotzeiten oder bayerischen Schmankerl wie zum Beispiel, Tellerfleisch, Schweinebraten, Ochsenfleisch oder Wurstsalat lässt sich auch manch Einheimischer schmecken, die man dort regelmäßig sieht. Gäste die Süßes bevorzugen, kommen bei Dampfnudeln, selbst gebackenen Kuchen oder dem Apfelstrudel auf ihre Kosten.

Charakter und Besonderheiten

Die St. Martins Hütte am Grasberg ist Garmischs Sonnenterasse. Hier lässt sich am Nachmittag noch ein Glühwein im strahlenden Sonnenschein genießen, wenn der Ort schon komplett im Schatten liegt. Der Olympiaort liegt dem Betrachter vor dem weltberühmten Panorama des Wettersteingebirges mit Alp- und Zugspitze zu Füßen.

An Fön-Tagen ist das Schachen-Schloss von König Ludwig II. unter der Dreitorspitze von St. Martin aus zu sehen.

Fast ganz rechts unten: Das Schachenschloss von Ludwig II.

Auch der bayerische König Max II. wusste diese Vorzüge schon zu schätzen, als er vor gut 150 Jahren einen Reitweg zur Gamsjagd anlegen ließ. Dort, wo jetzt die Blockhütte steht, ließ der Monarch einst eine Ruhebank für sich errichten. Bei jedem Jagdausflug auf den Königstand verweilte der Regent eine Zeit lang dort auf „seiner“ Bank. Für ihn der schönste Punkt im Werdenfelser Land.

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